Einsteckschlösser
Das ins Türblatt eingesteckte Schloss sitzt in der ausgearbeiteten
Schlosstasche und ist an der Stulpe mit dem Türblatt verschraubt.
Einsteckschlösser gibt es, je nach Anforderung und Türbeschaffenheit, in den
verschiedensten Varianten, Qualitäten, Maßen und mit besonderen Funktionen.
Sichtbar beim Basisschloss, bzw. Grund- oder Hauptschloss sind im
eingebauten Zustand nur die Falle und der Riegelblock, die aus der Stulpe
herausragen bzw. beim Schließen herausfahren. Schlösser mit Falle gibt es in
DIN Rechts und DIN Links. Einige Einsteckschlösser sind mit umstellbarer
Falle ausgestattet, so dass sie für beide Türanschläge geeignet sind.
Schließsysteme für Türschlösser
Buntbartschlösser und Chubbschlösser, um nur die gängigsten zu nennen,
werden direkt über einen Schlüssel geschlossen. Einsteckschlösser für
auswechselbare Schließzylinder oder Einbausicherungen werden so zu sagen
indirekt geschlossen. Einbausicherungen für Kreuzbartschlüssel sind fast
ganz vom Markt verschwunden. Auch die Rundzylinder, deren
Einsteckschlösser mit Entfernungsmaß 74 bzw 90 mm vom heutigen Standard
abweichen, sind hierzulande kaum noch vertreten. Im Innenbereich sind
BB-Schlösser für Buntbartschlüssel üblich. An Außentüren werden heute jedoch
Einsteckschlösser und Mehrfachriegelschlösser für Profilzylinder verwendet.
Die folgenden Angaben beziehen sich daher hauptsächlich auf
Profilzylinderschlösser und Buntbartschlösser nach heutigem deutschen
Standard.
Riegelschlösser
Einsteckschlösser ohne Falle bezeichnet man als Riegelschloss oder
Nur-Riegelschloss. Sie finden Verwendung als Zusatzschloss, oder werden in
Kombination mit einem Türschließer gern auch in Ladentüren eingesetzt. Auch
Möbelschlösser sind in der Regel immer Riegelschlösser. Einsteckschlösser
für Möbel gibt es als Buntbartschloss, Chubbschloss, aber auch speziell für
Möbelzylinder.
Einsteckschloss Maße
Das wichtigste Maß ist das Dornmaß. Es gibt den Abstand von der Vorderkante
der Stulpe bis zur Schlüssellochmitte an. Wenn ein Schloss für die
Betätigung durch einen Türdrücker ausgelegt ist, dann kommt das
Entfernungsmaß hinzu. Es ist die Entfernung zwischen Mitte Schlüsselloch
(Schlüssel-Drehpunkt) und Mitte Drücker-Nuß (Vierkant-Loch mit 8, 9 oder 10
mm) gemeint. Gängig sind heute für Zimmer- und Wohnungstüren 72 mm und für
Haustüren 92 mm Entfernung. Die Breite der Stulpe muss auch beachtet werden,
besonders deshalb, da dieses Anschraubblech meist in die Tür eingelassen
wird. Für Türschlösser sind Stulpbreiten von 16, 18, 20, 22, 24, 26 und 28
mm, aber auch noch breiter gebräuchlich. Dies richtet sich im wesentlichen
nach Beschaffenheit der Tür. Auf die Stulpenlänge hat man meist kaum einen
Einfluss. Bei Rohrrahmentüren kann eine zu kurze Stulpe jedoch problematisch
für die Befestigung werden. Die Einbautiefe gibt das Maß vom Schlossgehäuse
ohne Stulpe an. Die Schlosstasche in der Tür muss tief genug sein, das
Gehäuse sollte nicht hinten anstoßen.
Einsteckschlösser für Wohnungseingangstüren aus Holz
Die Standardmaße für Wohnungseingangstüren und Zimmertüren aus
Holzwerkstoffen sind nicht an allen Türen anzutreffen. Meist wird hier aber
ein Dornmaß von 55 mm und das Entfernungsmaß 72 mm verwendet.
Sonder-Dornmaße sind abweichend vom Standard in 5 mm Schritten erhältlich.
Das Maß der Nuß für den 4-kantigen Wechselstift bzw. Drückerstift beträgt
dabei 8 x 8 mm. Für westdeutsche Falztüren hat ein solches Einsteckschloss
in der Regel eine Stulpbreite von 20 mm. Für stumpf einschlagende Türen wird
ein Schloss mit 24 mm breiter Stulpe verwendet.
Einsteckschlösser für Haustüren aus Holz
Das Entfernungsmaß für Haustüren ist in der Regel 92 mm und das
Standard-Dornmaß 65 mm. Schlösser mit kleineren Dornmaßen von 55 oder 60 mm
sind genau so erhältlich, wie mit größeren. Schlösser mit über 100 mm sind
dann aber nur noch als Sonderanfertigung ab Werk zu bekommen. Falztüren
haben meist Einsteckschlösser mit 22 mm breiter Stulpe, während Stumpftüren
26 oder 28 mm Stulpbreite haben. Das Vierkantmaß für den Türdrücker ist
standardmäßig 10 x 10 mm.
Einsteckschlösser mit schräger Stulpe
Hauptsächlich in Berlin und Hamburg finden diese besonderen Schlösser in
doppelflügeligen Türen ihre Verwendung, bei denen beide Türflügel mit
schrägen Kanten und Anschlagleisten ausgestattet sind. Schrägstulpschlösser
haben meist ein vom Standard abweichendes Dornmaß. Der Grad der Schrägung
kann unterschiedlich sein und ist im Extremfall nur als Sonderanfertigung ab
Werk zu bestellen.
Rohrrahmenschlösser
Profiltüren aus Kunststoff, Aluminium, Edelstahl oder Stahl haben ein
geringeres Dornmaß als Holztüren. Rohrrahmenschlösser mit Falle und Riegel
sind mit 18, 20, 22, 23, 24, 25, 27, 30, 35, 40 und 45 mm Dornmaß
erhältlich. Es gibt sie mit 92 und 72 mm Entfernung, aber natürlich auch als
Riegelschloss. Außer Stulpen in flacher Form, sind auch U-förmige Stulpen
mit einer Breite von 24 mm üblich. Aufgrund des geringen Dornmaßes sind
2-tourige RR-Schlösser erst ab 30 mm Dornmaß erhältlich.
Schwenkriegelschlösser
Als Grundschloss mit Falle oder als Zusatzschloss gibt es Einsteckschlösser
für Rohrrahmentüren mit einem heraus schwenkenden Riegel. Ein
Schwenkriegelschloss hat eine wesentlich größere Riegellänge, als ein
herkömmliches 1-tourig oder 2-tourig schließendes Schloss. Somit erhöht sich
die Einbruchsicherheit der Tür gegen Aufhebeln erheblich. Schlösser für Laden- und Durchgangstüren Türen, welche im Tagesbetrieb von beiden Seiten ohne weiteres zugänglich sein müssen, sollten nur dann ein Schloss mit normaler Falle haben, wenn auf
der Gegenseite eine permanent einsetzbare Entriegelungsmöglichkeit besteht.
Dies wäre beispielsweise durch einen elektrischen Türöffner mit mechanischer
Entriegelung gegeben, unabhängig davon, ob dieser elektrisch angeschlossen
ist, oder nicht. Alternativ lässt sich auch ein Einsteckschloss mit
Rollfalle verwenden. Für Rollfallenschlösser wird auf der Gegenseite ein
spezielles Schließblech verwendet, welches die Fallenrolle in einer dafür
vorgesehenen Mulde aufnimmt, und beim Drücken gegen die Tür leicht wieder
frei gibt. Rollfallenschlösser sind als Grundschloss mit Sonderfunktion,
aber auch als einfache Variante, ohne das eigentliche Schloss erhältlich.
Für Ladentüren und Durchgangstüren gibt es aber auch Schlösser mit
feststellbarer Falle. Durch die Fallenfeststellfunktion bleibt die Falle im
zurückgezogenen Zustand arretiert. Sonst eignet sich auch ein Riegelschloss,
wenn ein Türschließer verhindert, dass der Wind die Tür aufdrücken kann.
Einsteckschlösser für Feuerschutztüren
Für feuerhemmende Türen gibt es spezielle, hierfür zugelassene Schlösser.
T-30 Türen haben meist das eintourige, wendbar einsetzbare FH-Türschloss mit
Mittelfalle für rechts und links angeschlagene Türen. Die schwereren hoch
feuerhemmenden und feuerbeständigen Brandschutztüren sind mit einem soliden Schloss ausgestattet, das es mit
oben angeordneter Falle und 2-tourig ausschließendem Riegel für Türanschlag
DIN Rechts oder DIN Links gibt. Einsteckschlösser für Feuerschutztüren haben
einen Vierkant für den Türdrückerstift in 9 x 9 mm, ein Entfernungsmaß von
72 mm und ein Dornmaß von 65 mm.
Einsteckschlösser mit Antipanikfunktion
Für Notausgänge gibt es Einsteckschlösser mit Antipanikfunktion. Sie können von innen über den Türdrücker geöffnet werden, auch wenn sie verschlossen
sind. Wenn beidseitig Türdrücker vorhanden sein sollen, kann ein Antipanikschloss eingesetzt werden, welches eine geteilte Drückernuss hat. Nach Auslösung der Entriegelungsfunktion ist die Tür dann allerdings offen. Abhilfe schafft hier ein Einsteckschloss mit Umschaltfunktion B.
Selbstverriegelnde Einsteckschlösser und Mehrfachverriegelungen
Alle selbst verriegelnden Türschlösser sind in der Regel mit einer
Entriegelungsfunktion (Antipanikfunktion oder Panikfunktion) ausgestattet.
Ausgenommen davon ist eine Verriegelung mit 2 unabhängigen selbst
verriegelnden Fallen. Dieses Schloss kann zusätzlich abgeschlossen werden,
und ist dann nicht über den Türdrücker zu öffnen.
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