
Gewinde
Als Gewinde bezeichnet man die spiralförmig angelegten Rippen einer Schraube oder Spindel. Durch Drehen winden sich die Gewindegänge in ihr Gegenstück. Die Beschaffenheit und Form aller Gewinde ist dem jeweiligen Zweck und dem Werkstoff angepasst, in den sie eingeschraubt werden
sollen.
Bewegungsgewinde
Spindeln haben in der Regel ein Bewegungsgewinde. Bei Werkzeugen, Maschinen, verstellbaren
Vorrichtungen und Apparaten kommen diese speziellen Gewinde zum Einsatz. Sie können große Kräfte aufnehmen und lassen sich trotzdem leicht wieder lösen.
Gewinde Belastungen
Die Art der Belastung und vorgegebenen Toleranzmaße für die Anwendung haben Einfluß auf die jeweilig verwendete Flankenform. Grundsätzlich gibt es Trapezgewinde, Rundgewinde und Sägegewinde. Letzteres kann in die eine Richtung höhere Kräfte aufnehmen, als in die andere. Gewinde mit mehreren Spiralen werden gern dort eingesetzt, wo mit weniger Drehungen und Kraft eine möglichst rasche achsiale
Bewegung bewirkt werden soll, wie es beispielsweise bei einer durch Elektromotor betriebenen
Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Rauchabzugsluke der Fall ist (mehrgängige Gewinde).
Befestigungsgewinde - Schrauben schaffen lösbare Verbindungen
Schrauben sind in der Regel aus Metall und haben ein Befestigungsgewinde mit relativ spitzen
Flanken (Spitzgewinde). Welches Gewinde jeweils verwendet wird, hängt immer vom Material des zu
verschraubenden Werkstoffes ab. So sind die Gewindegänge von Holzschrauben viel gröber und
steiler in der Steigung als jene, die zur Verschraubung von Metallwerkstoffen gedacht sind. Da die
unglaubliche Vielfältigkeit der Gewindearten von Schrauben für Nichtmetalle, aber auch für Metallbleche so weit geht, dass sich das Gewinde an der Spitze im Durchmesser verkleinert, oder sogar einen Wellenschliff aufweist, erscheinen diese Arten fast als undefinierbar. Deshalb zählen
solche Schrauben nicht zu den genormten Gewindeschrauben.
Generell aber gilt: je härter der Werkstoff, desto feiner das Gewinde!
Da sowohl Holzwerkstoffe, als auch Metalle in unterschiedlichen Härten verarbeitet werden, gibt es
für beide Bereiche unterschiedliche Gewindearten und Größen.
Rechtsgewinde oder Linksgewinde
Üblicherweise haben Schrauben ein so genanntes Rechtsgewinde. Zum Hereinschrauben und Festziehen wird rechts herum gedreht, zum Lösen und Herausdrehen natürlicherweise umgekehrt.
Linksgewinde werden nur in Sonderfällen verwendet. Dies ist in der Antriebstechnik oft dann der Fall, wenn sich sonst durch die betriebsbedingten Drehungen kraftübertragender Bauteile ein rechtes
Gewinde von selbst lösen könnte. Wir kennen dies vom Fahrrad, denn die Pedale sind rechts und links mit verschiedenden Gewinden befestigt, so dass sie sich beim Fahren nicht versehentlich lösen können.
Selbstschneidende Gewinde
Schrauben können ein selbstschneidendes Gewinde haben. Für manche Arten braucht, je nach Werkstoff, nicht einmal vorgebohrt zu werden.
Gewindeschrauben
Für Gewindeschrauben gibt es als Gegenstück Muttern. Unterlegscheiben verteilen die an der Mutter und am Schraubenkopf auftretenden Kräfte. Für diese Art der Befestigung werden die zu verbindenden Teile mit einem Durchgangsloch versehen. Statt der Verwendung einer Mutter kann
auch in eines der Werkstückteile ein Gewindeloch gebohrt werden. Hierzu wird ein Bohrer mit dem
richtigen Kerndurchmesser verwendet. Anschließend wird das Gewinde mit dem passenden
Gewindebohrer in das Loch geschnitten.
Normen und Größen
Metrische und Whitworth-Gewinde (Zollgewinde) sind genormt und werden in allen erdenklichen
Größen produziert.
Gängige Bezeichnungen wie M3, M4 M5, M6, M8, M10, M12 usw. beziehen sich auf den jeweiligen
Durchmesser beim metrischen Normalgewinde.
Beim metrischen Feingewinde wird zusätzlich die Steigung angegeben, da es hier unterschiedlich
feine Abstufungen gibt. M6x0,25 bezeichnet also ein Metrisches Feingewinde Mit 6 mm Durchmesser und einem Abstand von Gewindegang zu Gewindegang von 0,25 mm.
Die Durchmesser von Whitworth-Gewinden sind in Zoll angegeben.
1/4' oder 5/16' oder beim Rohrgewinde G 1/8 usw. sind gängige Bezeichnungen dieser Zollgewinde.
Online Lexikon Definition zum Fachbegriff: Gewinde
Schlüsselbegriffe: Gewinde, Schrauben, Gewindeschrauben, Durchmesser, Kräfte, Größen, Arten, Werkstoff, Gewindebohrer, Gewindearten, Drehungen, Befestigungsgewinde, Unterlegscheiben, Mutter, Steigung, Whitworth, Zollgewinde, Gewindegänge, Gewindegang, Bezeichnungen, Bewegungsgewinde, Gegenstück, Feingewinde, Linksgewinde, Rechtsgewinde, Pedale, Bereiche, Fahrrad, Bauteile, Sonderfällen, Lösen, Festziehen, Üblicherweise, Herausdrehen, Hereinschrauben, Antriebstechnik, Durchgangsloch, Normalgewinde, Gängige Bezeichnungen, Metrische, Normen, Abstufungen, Metrisches Feingewinde, Rohrgewinde, Zoll, Abstand, Loch, Gewindebohrung, Befestigung
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